Fall-Supervision
Supervision als professionelle Begleitung von Arbeitsprozessen dient dem besseren Wahrnehmen der eigenen Person in der beruflichen (bzw. ehrenamtlichen) Rolle. Sie leitet an zum Nachdenken und zur Selbstreflexion, indem sie sich mit offensichtlichen und verborgenen Zusammenhängen beschäftigt. Es geht darum, eigene Fähigkeiten und Ressourcen zu erkennen sowie Möglichkeiten für sich zu entdecken und zu nutzen. Grundlage ist die Bereitschaft, sich mit den Gegebenheiten (Strukturen, Zielen, Glaubens- und Wertvorstellungen) auseinander zu setzen.
Mein Grundverständnis von Supervision ist sowohl systemisch als auch logotherapeutisch (sinnorientiert) geprägt. Sie ist weder Lehrveranstaltung noch Therapie. Eigene Erfahrungen aus dem Berufsleben werden miteinander geteilt und besprochen, um daraus lernen zu können. Supervision kann als kontinuierliches Angebot (Reflexion der Arbeit) und auch für besondere Situationen (Krisen, Entscheidungen, Veränderungen) genutzt werden. Die Inhalte und Ziele werden von denen bestimmt, die sie in Anspruch nehmen. Konkrete Erfahrungen, Vorfälle und Gegebenheiten werden als ‚Fall-Supervisionen‘ besprochen und bearbeitet (in der Regel in der Gruppe, aber auch einzeln möglich).
Zu Beginn einer Sitzung werden die Inhalte gemeinsam festgelegt. Es können konkrete Erfahrungen in den Fokus genommen werden, verbunden mit der Frage nach den eigenen Zielen, Vorstellungen und Wünschen. Hier kann Supervision dazu beitragen, zu mehr Klarheit, Wirksamkeit und zu größerer Zufriedenheit zu gelangen. Wenn wir uns zum Beispiel Belastungen nicht oder nicht mehr gewachsen fühlen, kann Supervision helfen, überhöhte eigene oder fremde Ansprüche und Erwartungen aufzudecken und vorhandene Quellen zu erschließen. Auch das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz zu finden, gehört zur täglichen Herausforderung. Supervision kann helfen, die eigene Rolle für sich zu klären sowie Ziele und Grenzen des Handels zu beschreiben. Dadurch wird Entlastung möglich, Arbeitsfähigkeit und Belastbarkeit werden gestärkt.
Meine Supervision ist ein begleitender Reflexionsprozess, der Unterstützung bei der Verarbeitung beruflicher Herausforderungen bietet. Ich berücksichtige die konkrete Situation derjenigen, die Beratung suchen, und fördere bei kontinuierlicher Begleitung den persönlichen Reifungs- und Entwicklungsprozess sowie das Miteinander in der Gruppe oder dem Team. Insbesondere bei berufsbedingten Belastungen gilt es, Ursachen und Haltungen zu hinterfragen, Lösungskompetenzen zu stärken, Ansätze für Veränderung zu finden und somit die Qualität der beruflichen (oder ehrenamtlichen) Tätigkeit zu erhöhen.
Selbstverständlich verpflichten sich alle Beteiligten gegenseitig zur Verschwiegenheit über persönliche und sachliche Inhalte der Supervision.